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Diese Ausführungen und Vorgaben beziehen sich nur auf Adhäsionsbahnen. Viele historische Wagen entsprechen nach heutigem Verständnis in Konstruktion und Aufbau viel eher Güterwagen denn Reisezugwagen moderner Prägung.
Das Programm Drehscheibe will den Haltern und Betreibern von historischen Fahrzeugen Hilfestellungen bieten. Es geht um die Frage: was muss wann in welcher Tiefe unterhalten werden. Die Anforderungen werden von der EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen) formuliert, unter der (mit der) der Betreiber der historischen Fahrzeuge fahren will. Die nachfolgend beschriebenen Grundlagen und Ausführungsbestimmungen, Regelwerke und Leitfaden werden von den EVU interpretiert. Das ergibt dann die Anforderungen der EVU an die Betreiber und Halter der historischen Fahrzeuge.
Auf Englisch würde man sagen: here a word of caution ......
Bei unseren Entwicklungsarbeiten haben wir festgestellt, dass sich auch in diesem wichtigen Bereich die Fachleute überhaupt nicht einig sind. Das Hauptproblem wird wohl sein, dass es für Rollmaterial, das regelmässig unterwegs ist und relevante Kilometerleistungen hat, klare und verständliche Anforderungen gibt. Historisches Material erbringt nur einen Bruchteil dieser Leistungen .... und der Einfluss der verstreichenden Zeit ist von vielen Faktoren abhängig.
Auf Anfang / Frühjahr 2025 wird die neu entstehende R RTE 49'910 Instandhaltung Historische Fahrzeuge Abhilfe schaffen. Wir sind an der Erarbeitung der RTE ganz eng beteiligt. Die Drehscheibe richtet sich absolut auf dieses Regelwerk aus.
Grundlagen sind die Ausführungsbestimmungen zur Eisenbahnverordnung (AB EDV), das Regelwerk RTE 41000 des VÖV Verband Öffentlicher Verkehr und das Kapital VP04 "Instandhaltung von Güterwagen - Radsätze" des Instandhaltungsleitfadens des Verband der Privatgüterwagen.
Ganz wichtig: Damit von einer Revision(stufe) gesprochen werden kann, braucht es eine Aufarbeitung des Fahrzeugs oder Komponenten.
Die Drehscheibe geht mit dem Thema wie folgt um:
oberste Stufe - systemische Vorgaben
Im Systemmandanten HECH liegen diese Vorgaben und werden bei der Eröffnung eines neuen Mandanten nach "unten", in die einzelnen Mandanten (Vereine) weiter gegeben.
zweite Stufe - im Mandanten
Die Vorgaben der Drehscheibe können im Mandanten angepasst werden. Wenn Änderungen gemacht werden, ist das klar ersichtlich.
Die geänderten Linien werden farbig gekennzeichnet:
dritte Stufe - das Fahrzeug oder die Komponenten
Die somit für den Mandanten geltenden Vorgaben werden im letzten Schritt auf die Fahrzeuge resp. die überwachten Komponenten übertragen. Auch auf dieser Stufe können die Verantwortlichen die Vorgaben übersteuern. Solche Änderungen sind klar sichtbar. Ausgegraute Felder / Linien bedeuten, dass hier keine Vorgaben hinterlegt sind.
Darauf aufbauend wird in den Stammdaten - Fahrzeuge resp. Stammdaten - Komponenten das Anwendungsmodell (des Fahrzeugs resp. der Komponente) durch die Verantwortlichen des Mandanten / Vereins festgelegt. An gleicher Stelle wird dann auch der Nachweis der ausgeführten Unterhalts- und Instandhaltung dargestellt (Historie).
Aus AB-EBV: Kontrollen sind Untersuchungen (visuell - funktionell):
Kontrollstufen
K1 Kontrolle Ablauf Sicherheitssteuerung, Kontrolle der Funktionstüchtigkeit der Bremsen
K2 Kontrolle der Bremskrafterhaltung bei Fahrzeugen für unbegleitete Züge (bei entsprechenden Gefällen)
K3 Wirkung der Bremsen (Bremsversuche), Kontrolle Funktionsfähigkeit von Türen und deren Schutzvorrichtungen
K4 Gründliche Untersuchung der Sicherheitseinrichtungen, der Geschwindigkeitsmesser und der elektrischen Personenschutzeinrichtungen (z.B. Erdungen)
Aus AB-EDV: Revisionen sind Aufarbeitungen, für die gegebenenfalls eine Demontage der in Betracht kommenden Teile nötig ist
Revisionsstufen
R0 Reprofilierung der Räder
R1 Revision von Lauf- und Triebwerk, Kastenaufhängung und -abstützung, Bremsen (inkl. Antriebsbremse, Instrumente)
Äussere Untersuchung von Dampfkesseln und Dampfheizungseinrichtungen. Kontrolle von Sicherheitsventilen.
Innere Untersuchung von Behältern.
Kontrolle von Manometern der Druckluft- und Hydraulikeinrichtungen.
Zerstörungsfreie Prüfungen der ganzen Radsatzwellen sowie der Räder.
R2 Revision der übrigen Fahrzeugausrüstung nach Erfahrung, innere Untersuchung von Dampfkesseln
R3 Teilerneuerung
R4 Umbauten und Modernisierungen
für Radsätze: Instandhaltungsstufen (nach RTE 41000 und VPI Kapitel 04)
IS0 Inspektion: visuelle Prüfungen, Aufnahme von Massen
IS1 Profilbearbeitung in ausgebautem Zustand mit Radsatzlagerkontrolle und ZfP Lauffläche sowie Eigenspannungsmessung mittels Ultraschall am Radkranz bei Vollrädern.
IS2 IS 1 plus Lageruntersuchung und erweiterter ZfP
IS3 Bewellen, Bescheiben mit IS 2, gegebenenfalls ohne Reprofilierung, Lageruntersuchung und erweiterter ZfP.
IL Radsatzlageruntersuchung bei Verdacht, sonst meist in Kombination mit einer IS2 oder IS3
Für alle Elemente muss Umfang der notwendigen Arbeiten und die dazu passenden Intervalle (Zeit oder Leistung) definiert werden.
Folgende Datenelemente sind vorgesehen:
Für jeden Mandanten individuell - der Drehscheiben Standard wird beim Anlegen des Mandanten in den Mandanten kopiert